Die höchste Verlustrate erfolgt während der Einheilungsphase und fast immer infolge von Über- oder Fehlbelastung des Implantates. Um einen guten Heilungsprozess und die angestrebte Osseointegration nicht zu gefährden, gelten daher für die Zeit der Einheilung zwei Grundsätze:
- Vermeidung von Belastungen des Implantates
- Gründliche Mundhygiene
Belastungen
Zwischen Implantat und Knochen dürfen keine Relativbewegungen stattfinden. Die eingesetzten Implantatpfosten – entweder noch unter der Schleimhaut befindend oder bereits in die Mundhöhle ragend – sollten nicht mit Zunge oder Finger berührt werden. Auch Reinigungsmaßnahmen direkt an der Naht sind zu vermeiden (wohingegen das restliche Gebiss sehr sorgfältig gereinigt werden sollte).
Mundhygiene
Trotz der vorsichtigen Behandlungsweise der implantierten Stelle, ist für die Langlebigkeit des Implantates eine gründliche Hygiene der restlichen Zähne wichtig. Grund: Schon kleine Zahnbeläge und damit verbundene Entzündungen des Zahnhalteapparates stellen Risiken dar. Nach jeder Mahlzeit wird ein lauwarmes Ausspülen des Mundes und das – wie im Hygienetraining gezeigte – Putzen mit einer weichen Bürste (keine elektrische Zahnbürste oder Munddusche) empfohlen.
Das Rauchverbot ist wenigstens bis zur 6. Woche einzuhalten, um die Wundheilung und das Einwachsen der Implantate nicht zu gefährden. Langfristig am implantatschonendsten ist es, die Chance direkt zu nutzen, sich vollends von der Nikotinsucht zu lösen, da starkes Rauchen, wie Studien gezeigt haben, die Langzeitprognose deutlich verschlechtert.
Verhalten in den ersten Wochen
In der ersten Woche zu meiden sind:
- körperliche Belastungen wie Sport, Heben, Bücken, Saunagänge
- Zigaretten, Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee, Milchprodukte
- Vollprothesen, die den Implantationsbereich mit einschließen (sollten möglichst weggelassen werden)
In der 2. bis 6. Woche sollten körperliche Anstrengungen und Rauchen weiterhin gemieden werden.